Wilder Zauber -
Die 13. Theatertage Lenzburg, 9. – 13. Juni 2010

 

Die Theatertage Lenzburg fabrizieren mit der Ausgabe 13 im ehemaligen Hero-Kosthaus, drei Minuten vom Bahnhof, wilden Zauber hinter den Gleisen!

Von Mittwoch bis Samstag, jeweils um 20h, stehen vier aktuellen CH-Inszenierungen auf dem Programm: Doppelbödig, Werner Bodinek mit ‘Dame oder Tiger’; märchenhaft absurd, Trainigslager mit ‘Die Erbsenfrau’; traumsicher mathematisch, Tanzcompanie Dou mit ‘Macht 2 x 2 wahrscheinlich 4?’ und sperrzonenmässig, Theater Marie mit seinem neuesten Stück ‘Die leuchten in der Nacht’.

Die Gastspiele für Familien und junges Publikum finden in der Galerie Randolph am Kronenplatz statt: Am Mittwoch- und Freitagmorgen, jeweils um 10.15h laden die TTL Eltern mit Kindern ab 3 und Kindergruppen von Vorschulinstitutionen zu einem Figurenspiel mit Reim- und Versvergnügen:

‘Lulu und René im Sand’ ist ein Stück zauberhafter Alltag, gespielt von der Puppenspielerin und Leseanimatorin SIKJM, Susi Fux.

Für Familienpublikum mit Kindern ab 7 spielt Margrit Gysin ‘Das Buch von allen Dingen’ – eine dichte und eindringliche Bearbeitung des gleichnamigen Kinderromans von Guus Kuijer.

Roulette4
Im Rahmen des Festivals findet erneut ein fünftägiges Treffen von Theaterschaffenden aller Sparten statt: Roulette, eine Spielform-Erfindung für die Theatertage, ist ein allseitiges Gewinnspiel: Mehr Beben für Festival, Spieler und Publikum! Roulette4 spielt, ausgehend vom poetischen Existenzminimum (der Kinderreim, nach Hans Magnus Enzensberger) mit Poemen, Versen, Reimen. SpielerInnen und Regien arbeiten in zwei durchs Los bestimmte Gruppen. In Zusammenarbeit mit insgesamt 16 Beteiligten, mit Musikern, Kostüm- und BühnenbildnerInnen und einer bildenden Künstlerin entsteht ein theatrales Gebilde: ‘Ganz Alpha’ im Voraus benannt, beschliesst die Roulette4-Vorstellung am Sonntag, 13. Juni um 16h im Hero-Kosthaus die Zaubertage der 13. TTL.

 

Programm

Spielorte: Hero-Kosthaus, Galerie Randolph

Festivalzentrum mit Theater-Campinggbar: Hero-Kosthaus

Reservation ab 1. Juni: Hypothekarbank Lenzburg, 062 885 13 13

Theaterkasse: 1 h vor Spielbeginn

Programm (pdf)

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Mi 9. Juni, 10.15h
Fr 11. Juni, 10.15h

Gastspiel in der Galerie Randolph, Kronenplatz 8

Figurentheater Susi Fux: René und Lulu im Sand.

Für Kinder ab 3 und ihren Begleiterinnen und Begleitern

Lulu und René treffen sich im Sandkasten. Sie graben, backen, spielen und retten einen Wurm – ein Stück zauberhafter Alltag!

Im Anschluss an das halbstündige Figurenspiel ist das Publikum eingeladen, auf einem Värsli-Parcours Lulus und Renés Reime und Lieder auszuprobieren.

Eintritt frei, Platzreservation erwünscht.
www.susifux.ch

 

Mi 9. Juni, 20h

Gastspiel im Hero-Kosthaus

Theaterprojekte Bodinek: Dame oder Tiger

nach Frank Richard Stockton.

Co-Produktion Theaterprojekte Bodinek und Sternensaal Wohlen

Regie/Inszenierung: Ueli Blum // Schauspiel/Musik: Werner Bodinek //

Dramaturgie/Produktion: Urs Heller // Zeichnungen: Christa Hostettler

Ein halbbarbarischer König, ein Mann unwiderstehlicher Autorität und überschäumender Einfälle, zelebriert in der Königsarena ein eigenartiges Spektakel: Ein öffentliches Gericht ohne Richter – der Angeklagte hat sein Schicksal selbst in der Hand.

Die Erzählung von Frank Richard Stockton (1834 - 1902) berichtet mit schalkhaftem Humor und märchenhaftem Unterton von zwei Ereignissen, die rätselhaft von Tod und Liebe handeln. Ein geheimnisvoll-verschmitzter Erzählabend mit doppeltem Boden.

Eintritt: 25. - / 18.-
www.bodinek.ch

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Do 10. Juni, 20h

Gastspiel im Hero-Kosthaus

 

Produktion nachtau: Der Vulkan. Stücke von Schlaflosigkeit

Wegen Krankheit abgesagt
 

Koproduktion Theater Tuchlaube Aarau, Theater an der Winkelwiese Zürich, Schlachthaus Theater Bern

Text: Jens Nielsen. Regie: Katarina Gaub

Spiel: Malika Kathir, Vivianne Mösli, Priska Praxmarer

Licht: Edith Szabo // Bühne: Beni Küng // Kostüme Lena Steinmann // Musik: Irina Ungureanu

Sylvie, Chantal und Brit erleben die Stunden zwischen zwei Uhr morgens und dem Sonnenaufgang schlaflos. Eine Erkundung der nächtlichen, der anderen Hälfte des Lebens.

 

Produktion Trainingslager: Die Erbsenfrau

Koproduktion: Trainingslager, Theater Winkelwiese Zürich, Theater Tuchlaube Aarau

Text: Jens Nielsen // Regie: Antje Thoms // Regiemitarbeit: Dominique Müller //

Spiel: Vivianne Mösli, Manuel Bürgin, Dominique Müller, Roland Bonjour, Hans-Rudolf Twerenbold // Ausstattung: Marcella Maichle // Dramaturgie: Walter A. Gratz // Licht: Michael Omlin // Regieassistenz: Petra Jenny // Technik: Stefan Marti, Daniel Müller

Es war einmal eine junge Frau mit dem Stummelnamen Elvira von (das Adelsgeschlecht oder was immer folgte, ist verloren gegangen). Mit einem Brummschädel auf dem Tisch erwacht sie und stöhnt: ‘Schon wieder so ein Morgen.” Ein philosophisches Märchen. Die einsame Elvira züchtet in ihrem grün gestrichenen Küchenlabor Männer, die sie dann auf dem Kompost wachsen lässt und bei Bedarf auch entsorgt. Sie dienen ihr als perfekte Staffage für ihre Selbstversuche und sollen alles Fehlende ersetzen. Die Männer stürzen sich voll Tatendrang in jede Herausforderung und versuchen, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Es stellt sich jedoch heraus, dass sie kaum etwas können: sie bringen durcheinander, sie missverstehen, sie machen alles falsch. Die Erbsenfrau ist mit dem Ergebnis nie zufrieden. Verzweiflung verbreitet sich. Streit bricht aus. Die Erbsenfrau spricht masslose Strafurteile. Die Männer rebellieren. Der Untergang der Erbsenfrau und ihrer Experimente scheint unausweichlich… Absurd, grotesk, geistreich und humorvoll!

Eintritt: 25.- / 18.-
www.antjethoms.de/inszenierungen/die-erbsenfrau-2

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Fr 11. Juni, 20hEintritt: 25.- / 18.-

20h: Gastspiel im Hero-Kosthaus

Kompanie Dou: Macht 2mal 2 wahrscheinlich 4?

Choreografie und Tanz: Regina Buchli // Bühne: Sandro Azzati // Licht: Brigitte Dubach

Mit Licht, Klang und Bewegung schafft Kompanie Dou einen Resonanzraum auf Fragen des Künstlerduos Fischli/Weiss – Fragen, die so oder ähnlich in unseren Köpfen zuweilen ihre Nester bauen. Verdient die Wirklichkeit dieses Misstrauen? 

Schlummert etwas im Verborgenen?  Gibt es die Welt auch ohne mich? Findet mich das Glück? Regina Buchlis Tanzsolo erinnert an die wunderschöne Zahl Pi, ein Werk mit unendlich variierenden Stellen nach dem Komma.

Eintritt: 25.- / 18.-
http://dou.ch

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Sa 12. Juni, 17h

So 13. Juni 11.30h

 

Gastspiel in der Galerie Randolph, Kronenplatz 8

Familienvorstellung, für Kinder ab 7 und Erwachsene

Margrit Gysin: Das Buch von allen Dingen

Ein Spiel mit Figuren nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Guus Kuijer.

Produktion: Schnawwl – Junges Theater Mannheim

Spiel: Margrit Gysin // Inszenierung: Andrea Gronemeyer // Figuren: Michael Huber, Bärbel Haage // Buchzeichnungen: Verena Butze // Bühne: Christian Thurm // Kostüme: Eva Roos // Dramaturgie: Anne Richter

Schauplatz ist das Amsterdam der fünfziger Jahre. Der neunjährige Thomas sieht Dinge, die andere nicht sehen können. Er sieht tropische Fische, die in den Grachten schwimmen, und die Schönheit von Elisa mit ihrem Bein aus Leder, das beim Gehen knirscht. Er sieht auch die Magie von Frau van Amersfoort, die vielleicht eine Hexe ist, ihn aber in die wunderbare Welt der Bücher einführt. Vor manchen Sachen würde Thomas aber lieber die Augen verschließen.

Wenn es in der Familie mal wieder kracht, setzt er sich ans Fenster, wo er so gut denken kann, und schreibt an seinem eigenen ‘Buch von allen Dingen’. ‘Später werde ich glücklich.’ steht da an zentraler Stelle. Dieses Ziel verfolgt Thomas mit vielen kleinen Schritten. Dass er es dazu mit seinem Vater aufnehmen muss, einem religiösen, züchtigenden Eiferer, braucht seine ganze Phantasie, seinen ganzen Mut. ‘Das Buch von allen Dingen’ handelt von allem, was ein glückliches Leben ausmacht: der Liebe, der Familie, dem Sinn und dem Wunder der Veränderung.

Eintritt: 25.- / 18.- / 10.-
www.figurentheater-margrit-gysin.ch

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Sa 12. Juni, 20h:

Gastspiel im Hero-Kosthaus

Theater Marie: Die leuchten in der Nacht

Koproduktion mit Theater Tuchlaube Aarau, Theater an der Winkelwiese Zürich

Text: Gerhard Meister // Regie: Nils Torpus // Dramaturgie: Myriam Zdini //

Spiel: Mirjam Japp, Dorothée Müggler, Herwig Ursin, Philippe Graber //

Bühne: Renato Grob // Licht: Andy Giger

Die Folgen eines Unfalls in einem Schweizer AKW, das kann man sich nicht vorstellen. Theater Marie nimmt sich die Freiheit, mit einem eindringlichen Text das Undenkbare zu inszenieren. Die Zeit: «Jahrzehnte nach dem grossen Unfall». Das Mittelland ist verseuchte Sperrzone und Endlager, durch eine Betonmauer eingegrenzt. Die grosse Hysterie ist längst vorbei. Man hat versucht sich einzurichten in der Katastrophe, jeder auf seine Weise. Vier Figuren halten ihre einsamen Monologe. Verbunden sind sie einzig durch die Katastrophe. Die unaufgeregte und glaubwürdige Schilderung von etwas, das man nur erahnen kann, berührt.

Eintritt: 25.- / 18.-
www.theatermarie.ch

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So 13. Juni, 16h:

im Hero-Kosthaus

Nach Roulette1,2,3 –Roulette4: Ganz Alpha

Den Poemen auf den Versen

Produktion: Theaterschöneswetter

Spiel: Werner Bodinek, Philippe Graber, Kaspar Lüscher, Vivanne Mösli, Dorothée Müggler, Yvonne Oesch, Charlotte Wittmer, Michael Wolf

Regie: Astride Schlaefli, Nils Torpus

Musik: Christoph Baumann, Jacques Siron

Bühne: Dodó Deér

Projektionen: Anita Mendler

Kostüme: Isabel Schumacher

Licht und Technik: Stephan Haller

Konzept: Dodó Deér, Barbara Schwarz, Mark Wetter

Sprache, um den Alltag zu umzingeln, Sprache, um sich darüber hinaus zu schwingen - Roulette4 dreht sich um Poeme und Verse aus alter und neuer Zeit. In einer einmaligen Zusammenarbeit im Rahmen der 13.Theatertage entsteht aus kostbarem ‘Kleinmaterial’ ein Spiel mit rhythmischen, musikalischen und bildnerischen Komponenten. Mirakelte, spektakelte - von der Bühne hüpft, ans Alphabet geknüpft, zappelndes, rappelndes Allgemeingut. Eine Premiere und Derniere zugleich.

Eintritt: 25.- / 18.-