WetterBericht
Nummer 30, November 2016
Schlussbericht 19. Theatertage Lenzburg, 25.-29. Mai 2016
Es war einmal und war einmal nicht, der Arkadenhimmel voller Sterne über baumelden Wolken und ein Theaterhaus zu ebener Erde und im ersten Stock für fünf Tage Ende Mai. Alter Gemeindesaal und Metzgplatz bespielt und bevölkert, es murmelte, es flackerte, es zischte der Grill.
Es waren die Stücke –vielschichtige Spiele, entstehende Welten vor dunklem Grund - Matterhornproduktionen mit Michael Fehrs Siebzehn Sätzen „Kurz vor der Erlösung“, Schertenleib und Seele mit „Du frogsch mi“, Heinz de Specht mit „Party“, Kompagnie Playades mit „Luftschwimmen“, Picnique interdit mit „Sarah“ und die Vorstellungen für junges Publikum: Doris Weiller mit „ Mis nit Dis“ und „Emma und der Mondmann“ von Die Nachbarn.
Und es waren die Drum und Drans, die Auf- und Abbauten im Alten Gemeindesaal auf zwei Etagen – schwungvoll, präzis, dank dem erfahrenen Team; die Eröffnung des Festivals mit Charlotte Wittmer und ihrem Akkordeon, den Worten des Präsidenten und seinem indischen „Angestellten“; die Wirtschaft mit Küche und Bar und ihrem vielverzehrten Angebot; die Mondgebäckwerkstatt und das Mitmachatelier für Himmelskörper und Spährenklänge.
Theaterschöneswetter dankt herzlich für das rundum grosse Engagement allen Beteiligten: dem Publikum (520), den Spielenden, der Technik-Crew, dem Vorstand des Vereins Theaterschöneswetter, den vielen Helfenden für Atmosphäre und den funktionierenden Betrieb, der Plakatgestalterin, der Presse und den uns finanziell Unterstützenden – Swisslos-Fonds des Kantons Aargau, Aargauer Kuratorium, Kulturkommission Lenzburg, SWL Energie AG und Hypothekarbank Lenzburg.
Werner Bodinek, Barbara Schwarz, Mark Wetter
Premieren – Rückblick - Ausblick
Produktion Lotus:
Nach einer wunderschönen Premiere im Dezember 2015 im Theater Tuchlaube und ersten Vorstellungen im Frühjahr 2016, startet LOTUS im Herbst/Winter eine Tournee. Bereits sind für das Jahr 2017 einige Gastspiele fixiert.
Atelieraufenthalt in Berlin:
Dank dem wunderschönen Geschenk des Kuratoriums, weile ich Juli/August/Sept 2017 im Atelier in Berlin. Neben dem Konzeptbeschrieb für den Atelieraufenthalt, wird die Zeit auch für die Vorbereitungen für die Produktionen EIN NEUES LAND (Reithalle 2018) und ZIEGENHUNDEKRÄHENMAMA (Prod. Lowtech Magic) genutzt.
Produktionen 2017/2018:
EIN NEUES LAND
ist eine Co-Produktion von Theaterschöneswetter, Theaterprojekte Bodinek, Theater Tuchlaube Aarau und weiteren Co-Produktionspartnern
Nach der erfolgreichen und viel beachteten Produktion BlackMagicBullet in der Alten Reithalle in Aarau machen sich die Co-Produktionspartner auf in EIN NEUES LAND.
Shaun Tan ein australischer Schriftsteller, Zeichner und Illustrator und sein Buch EIN NEUES LAND (The Arrival) ist die inhaltliche Inspiration für unsere neue Theater-Kreation.
ZiegenHundeKrähenMama – was ist mit Mama los?
Von Katharina Tanner, Illustration: Lihie Aimée Jakob
Ein Buch über eine psychisch belastete Mutter – aus der Perspektive der Kinder erzählt.
Produktion: lowtech magic / Co-Produktion: Theater Tuchlaube /Autorin Dramaturgie: Katharina Tanner / Inszenierung: Mark Wetter / SpielerIn: Cornelia Hanselmann, David Speiser, Tine Beutel / Figuren/Visuals: Tine Beutel / Musik: Christoph Scherbaum / Prod.leitung: NN
Laute Lotte und Kleiner Paul versuchen Mama aufzumuntern. Vergeblich: Mama meckert nur wie eine Ziege und bleibt auf dem Sofa liegen. Sie starrt wochenlang Löcher in die Luft und bellt wie ein Hund, dann krächzt sie wie eine Krähe.
»Sollen wir Mamas Lieblingswetter wünschen?«, überlegen die Kinder.
Mitten im Sommer stapfen Lotte und Paul durch tiefen Schnee, zum Haus hinaus, durch Tag und Nacht, und fallen dann in tiefen Schlaf. Als sie wieder aufwachen, verwandelt sich die ZiegenHundeKrähenMama zurück, und an einem Nachmittag im frühen Winter singt Mama mit allen zusammen das Ziegenlied.
Bühne frei für unsere langjährige Sponsorin Hypothekarbank Lenzburg:
Die Hypothekarbank Lenzburg unterstützt die Theatertage Lenzburg seit Jahren. Hier ein Interview mit Marianne Wildi, CEO der Hypothekarbank:
1. Welches Theaterstück haben Sie zuletzt wann wo gesehen?
Das Freilichttheater auf dem Staufberg – Ueli de Chnächt 2016.
2. Welchen Eindruck hat das Stück bei Ihnen hinterlassen?
Die Leistung der Darsteller und Musiker bzw. des ganzen Teams hat mich sehr beeindruckt. Es war ein super Anlass und ich freue mich auf den nächsten. Unser Engagement bei diesem Anlass war richtig investiert – Kunden und Mitarbeitende haben es gleichermassen geschätzt, so wie auch die Öffentlichkeit.
3. Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Theater und Wirtschaft?
Bei Theater fällt mir als erstes ein, dass hinter dem, was der Zuschauer sieht, viel Arbeit steckt. Idealerweise gefällt ihm, was er sieht und kommt wieder. Eine gut vorbereitete und geübte Sache erfolgreich umsetzen und auf den Zeitpunkt X präsentieren. So ähnlich läuft es auch oft in der Wirtschaft.
4. Oder gibt es vielmehr eher Unterschiede zwischen Theater und Wirtschaft?
Ich nenne lieber Gemeinsamkeiten als nach Unterschieden zu suchen.
5. Wären Sie selber Schauspielerin, welche Rolle in welchem Theaterstück/Film würden Sie am liebsten spielen?
Ich würde mich gerne als Musikerin engagieren lassen.
6. Was fehlte der Welt, wenn es keine Theateraufführungen mehr gäbe?
Sie wäre um eine wertvolle und facettenreiche kulturelle Errungenschaft ärmer. Uns würde eine ganze Kunstwelt fehlen um das reale Leben mit allen Emotionen darzustellen, zu hinterfragen und zu bereichern.
7. Braucht Lenzburg ein eigenes Theater?
Lenzburg ist eine Stadt, die wächst und sich stetig entwickelt. Ein Theater in Lenzburg kann ich mir daher gut vorstellen. Mir ist aber auch bewusst, dass das Angebot zur Freizeitgestaltung und die Konkurrenz in unserer Region gross ist.
8. Würden Sie ein Buch schreiben, wie hiesse es? Und wovon würde es handeln?
Kurzgeschichten – meine Erfahrungen und Erlebnisse im Umgang mit Geld und Kunden.
9. Wenn Sie nicht in der Schweiz wohnen würden, welches Land würde am besten zu Ihnen passen - und warum?
Ich reise sehr gerne, aber komme jedes Mal auch wieder gerne nach Hause. Ich möchte an keinem anderen Ort der Welt arbeiten oder wohnen. Allerdings könnte ich mir einen längeren Aufenthalt in Kanada vorstellen.
10. Wenn Sie abends zur Ruhe kommen, woran spüren Sie, dass es ein guter Tag gewesen ist?
Wir arbeiten in einer sehr anspruchsvollen und kompetitiven Branche, in welcher erfolgreiche Arbeit nur durch intensive Teamarbeit möglich ist. Ich erlebe oft gute Tage, wenn ich abends nach Hause komme und mich voller Vertrauen in meine Mitarbeitenden anderen Dingen zuwenden kann.
11. Welchen Traum erfüllen Sie sich im nächsten Jahr?
Eine längere Reise... aber ich habe mich noch nicht entschieden wohin.
12. Wenn Sie sich als dreigängiges Menü beschreiben müssten, worauf könnte sich der Esser freuen?
Auf gute Gesellschaft und gute Gespräche.
13. Mögen Sie lieber Fleisch oder Vegi?
Kommt auf den Zeitpunkt, den Anlass und die Begleitung an.
14. Lieber Rotwein als Weisswein?
Rotwein.
15. Lieber Bier als Whiskey?
allenfalls Bier ... aber nur wenn es sehr heiss ist.
16. Sehe ich Sie an den 20. Theater Tagen 2017 an einer der Vorstellungen im Gemeindesaal oder beim Essen in den Arkaden?
Lassen Sie sich überraschen.
Marianne Wildi, vielen Dank für Ihren Einblick hinter den Vorhang. (Beat Troller)
Kochrezept von Mark Wetter
Es herbstet schon sehr und auch die kalte Jahreszeit kommt, ob wir wollen oder nicht.
Suppenzeit ist angesagt und dafür hier eine Empfehlung:
Kartoffel-Senf-Suppe
Als Hauptmahlzeit für 4 Personen (Würstchen natürlich freiwillig) braucht es:
800 g mehlig kochende Kartoffeln / 2 Rüebli / 1 Zwiebel / 1 EL Butter / 1 ½ l Bouillon / viel Majoran / 150 g Schlagsahne / 3 Esslöffel Dijonsenf / Salz u. Pfeffer.
Das Gemüse klein schneiden und in der Butter andünsten, Bouillon und Majoran dazu. Ich kann eine Prise Muskatnuss nicht lassen. Aufkochen ca. 20 Minuten, pürieren, Sahne dazu – dann erneut kurz aufkochen, mit Senf, Pfeffer und Salz abschmecken. (Arbeitszeit ca. 20 min / Kochzeit ca. 40 min.)
Warme Baguette und ein feines Würstli dazu, lassen bereits den Frühling erahnen.
IMPRESSUM: Trägerschaft Verein Theaterschöneswetter / Beiträge Vorstand Theaterschöneswetter / Redaktion c/o Heidi Buri, Unterer Haldenweg 11, 5600 Lenzburg, 062 891 61 77, heidiburi(at)bluewin(dot)ch